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06.07.
2004, Kleineicholzheim
Markus
Laaber, der Landwirtschafts-Azubi der Hofgemeinschaft Bittelbronn,
brachte Geronimos Sattel und mein Gepäck auf den Eberbachhof
zu Frank und Sandra Fellmann. Markus kannte den Hof bereits
von einem kurzen Besuch. Was ihn damals am meisten beeindruckte,
habe ich rechts fotografisch festgehalten: die Elektromoter
getriebene Schubkarre! So werden auch die schwersten Ladungen
mühelos auf den Mist transportiert. Darüber freuen
sich besonders die jungen Frauen auf dem Hof wie Tanja Leibbrand.
Sie absolviert ein freiwilliges ökologisches Jahr auf
dem Eberbachhof und kümmert sich besonders um die Pferde,
aber davon später mehr. Ein Jahr lang arbeiten und leben
die FÖJ'ler auf einem Bauernhof und bekommen so einen
sehr guten Einblick in das Geschehen. Man kann das FÖJ
aber auch in anderen Einrichtungen wie zum Beispiel Naturschutzzentren
machen. Auf dem Hof sind auch immer wieder Praktikanten aus
den Waldorfschulen für drei Wochen da. Tanja streichelt
gerade die beiden liebevoll gepflegten Schweine. Bis zu ihrem
frühen Tod haben die zwei ein sauschönes Leben: Sie
dürfen draußen herumspringen, bekommen gesundes
Futter und dürfen sich im Matsch suhlen. Damit sie sich
den Matsch hinterher wieder ordentlich abschrubbeln können,
hat Tanjas Freund Julian Zanders, der ebenfalls FÖJ'ler
ist, im Schweinegehege einen Kratzbaum aufgestellt. Ebenso
artgerecht wie die Schweine werden die Kühe, Enten, Hühner,
Pferde und weiteren Tiere auf dem Hof gehalten. Dass Frank
der Tierschutz besonders am Herzen liegt, zeigt sich darin,
dass der Demeter-Hof im Neuland-Verband ist. Dieser Verband
achtet besonders auf die Bedürfnisse der Tiere. Besonders
die Pferde fühlen sich hier wohl. Sie leben in einem Offenstall
mit großer Koppel. Frank Fellmann nimmt gerne weitere
Pensionspferde auf, seine Einstellpreise sind äußerst
günstig, es wird gefüttert und ausgemistet. Das Gelände
rund um den Eberbachhof lädt zu langen Ausritten ein und
beim Stall befindet sich auch ein Sandreitplatz. Bitte melden
unter Tel. 06293-7831. Geronimo steht auf der Koppel neben
den Pferden und scharrt den ganzen Tag, weil er natürlich
gerne mit ihnen spielen würde. Sandra Fellmann hat zwei
eher ungewöhnliche Hobbies für eine Landwirtin: Sie
trainiert ihre beiden Bordercollies Ben und Molly als Hütehunde.
Ich durfte zusehen, wie die beiden abwechselnd die Schafe nach
Sandras Stimmkommandos über eine große Wiese trieben.
Aber nicht nur die Hunde machten ihre Sache gut, auch die Schafe
blieben brav beeinander und ließen sich nicht aus der
Ruhe bringen. Dann tanzt Sandra im Ballett-Kurs in Buchen.
Außerdem kocht und bäckt sie ganz hervorragend und
will ihr eigenes Kochbuch herausgeben. Gestern abend fuhr ich
mit Frank zu einem weiteren Demeter-Bauern, dessen Hof für
das nächste Jahr die Demeter-Zertifizierung erhielt. Bei
der Gelegenheit waren noch weitere fünf Demeter-Bauern
aus der Umgebung eingeladen und wir sprachen über die
Gentechnik. Auch hier wollen sich diese Landwirte um eine gentechnikfreie
Zone bemühen und ihre konventionellen Kollegen zum Mitmachen
ermuntern. Als für die Bürger sichtbares Zeichen
stellen die Bio-Landwirte die Schilder mit der Aufschrift "Wir
produzieren ohne Gentechnik" bei ihren Feldern auf. Das
zeigt einerseits ihren Widerstand und soll die Vorbeifahrenden
zum Nachdenken anregen. Wenn sich aus dem Nachdenken ein Widerstand
entwickelt, der in irgendeiner Weise gezeigt wird, ist schon
wieder etwas gewonnen.
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